Der gelernte Seemann Mass wechselte nach Erfolgen mit Ford-Tourenwagen in der Deutschen Rennsportmeisterschaft der frühen siebziger Jahre, 1972 in die Formel 2. Im Jahr 1973 wurde er in dieser Kategorie auf einem Surtees TS15 Vize-Europameister hinter dem Franzosen Jean-Pierre Jarier. Mit zwei Siegen im schwedischen Kinnekulle und auf dem Hockenheimring und drei zweiten Plätzen zeigte er seinem Teamchef John Surtees, dass er die Voraussetzungen für die Formel 1 mitbrachte. Noch im selben Jahr debütierte Mass im englischen Silverstone beim Grand Prix von Großbritannien auf einem Surtees-Ford in der Formel 1. Bereits in der ersten Runde kam für ihn − wie für viele seiner Kollegen – nach einer Massenkollision das Aus. In seinem zweiten Rennen beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring wurde Mass nach einem soliden Rennen von Startplatz 15 Siebter. In Watkins Glen kam er schließlich zu seinem dritten Grand Prix; er fiel jedoch erneut aus. karrierre1974 bekam Mass einen Stammplatz im Surtees-Team. Die Saison verlief jedoch weitgehend enttäuschend und es kam zum Zerwürfnis. Der Deutsche wechselte zu McLaren, wo er die beiden letzten Grand Prix der Saison 1974 bestritt.
Karriere
Jochen Mass
Eine Rennfahrerlegende
In den Jahren 1975 bis 1977 gehörte Mass bei McLaren zu den Stammfahrern, stand jedoch stets im Schatten seiner Teamkollegen, der beiden Weltmeister Emerson Fittipaldi und James Hunt. Nachdem Mass seine Chance in einem Topteam wie McLaren nicht nutzen konnte, musste er sich für 1978 nach Alternativen umsehen. Er heuerte zunächst beim neu gegründeten ATS-Team des deutschen Felgenherstellers Günter Schmid an und wechselte anschließend zu Arrows, wo er von 1979 bis 1980 blieb. Nach einem Jahr Auszeit von der Formel 1 kehrte Mass 1982 nochmal für das Team RAM Racing in die Startaufstellung zurück, das aber offiziell unter dem Namen March Grand Prix antrat. karrierre2Insgesamt bestritt Mass in seiner Formel-1-Karriere 105 Grands Prix und erzielte dabei 71 Weltmeisterschaftspunkte. Er war damit bis zur Ära Michael Schumacher neben Wolfgang Graf Berghe von Trips der erfolgreichste deutsche Formel-1-Pilot. In den 1980er Jahren fuhr Mass Sportwagen von Porsche und Sauber-Mercedes. 1985 startete er für das Porsche-Werksteam einen der drei Porsche 959 bei der Rallye Dakar. 1989 schließlich gewann Jochen Mass zusammen mit Manuel Reuter und Stanley Dickens auf einem Sauber-Mercedes das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Für zwei Jahre wählte der „Club der ehemaligen Grand-Prix-Piloten der Formel 1“ Jochen Mass zu seinem Präsidenten. Seit 2010 repräsentiert Jochen Mass die BOSCH Hockenheim Historic bei der jährlichen Austragung am Hockenheimrig.